Rosacea gezielt erkennen und behandeln
Was hilft wirklich bei roten Wangen?
Mit rund 4 Millionen Erkrankungen ist Rosacea eine der häufigsten Hautkrankheiten in Deutschland.
Die erblich bedingte Hauterkrankung zeigt sich zunächst durch eine diffuse, später bleibende Gesichtsrötung. Mit der Zeit entwickeln sich Pickel und ein grobporiges Hautbild.
Betroffene Patienten empfinden durch die sichtbare Erkrankung oft eine deutliche Einschränkung ihrer Lebensqualität.
Eine Verschlechterung der Rosacea kann durch heiße Getränke, scharfe Gewürze oder Stress verursacht werden.
Daneben können Sauna oder falsche kosmetische Behandlungen die Gesichtsrötung fördern. „Außerdem sollten Betroffene ausgiebige Sonnenbäder meiden und eine Sonnencreme mit LSF 30 oder 50 verwenden“, empfiehlt der Dermatologe Dr. Thomas Fechner, Leiter des Laserzentrums Dermatologie Oldenburg.
Nach Diagnosestellung kann der behandelnde Hautarzt individuell einen Therapieplan erstellen. Bei Pickeln und Pusteln helfen antientzündlich wirkende Cremes. Neben antibiotischen Zusätzen können auch Cremes mit antiparasitär wirkenden Inhaltsstoffen hilfreich sein. „Bestimmte Haarbalgmilben, genannt Demodex, finden sich bei Rosacea-Patienten in bis zu 6fach höherer Dichte als auf gesunder Haut“, berichtet Dr. Fechner.
Die Milben können durch Anregung des Immunsystems Entzündungsprozesse bei Rosacea fördern.
Für einen langfristigen Therapieerfolg empfiehlt der Dermatologe begleitend professionelle kosmetische Behandlungen oder Ausreinigungen durch medizinisch versierte Fachkosmetikerinnen.
Rötungen und Gefäßerweiterungen können effektiv mit dem gepulsten Farbstofflaser behandelt werden. „Das Laserlicht wird gezielt vom roten Blutfarbstoff, dem Hämoglobin, aufgenommen und in Wärme-Energie umgewandelt.
Durch diese gezielte Hitzeeinwirkung wird das Gefäß verschlossen und vom körpereigenen Abwehrsystem abgebaut“, erklärt der Laserexperte. Als kurzfristige Nebenwirkung treten lediglich leichte Schwellungen oder einzelne blaue Flecke im behandelten Areal auf, die rasch wieder verschwinden. Besonders gut eignet sich die sonnenarme Jahreszeit für die Lasertherapie, da die Haut nicht gebräunt sein sollte.
Mit dem gepulsten Farbstofflaser lassen sich rote Blutgefäße sicher und narbenfrei behandeln. Da die Erkrankung chronisch ist, können die Symptome im Verlauf wieder auftreten. Laut Dr. Fechner hat man je nach Patient aber häufig erstmal ein bis fünf Jahre Ruhe. Danach kann die Laserbehandlung wiederholt werden.
