Hautkrebs: Vorbeugen – Erkennen – Behandeln
Von Dr. Inka Fechner, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie
Neuerkrankungen bei Hautkrebs haben in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen und stellen mittlerweile den häufigsten bösartigen Tumor bei hellhäutigen Menschen dar. Dazu gehört neben dem schwarzen Hautkrebs, dem sogenannten “Melanom”, auch der in der Bevölkerung weniger bekannte, aber weitaus häufigere helle Hautkrebs. Dieser zeigt sich in der Frühform oft nur als kleine raue Stelle, die sich wie Schmirgelpapier anfühlt, aber für den Laien oft nur schwer erkennbar ist.
Neben der Selbstinspektion ist daher die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung durch den Hautarzt sinnvoll, um bereits frühe Stadien der entsprechenden Hautkrebserkranung diagnostizieren zu können. Das Haut-Screening ist inzwischen für gesetzlich versicherte Patienten ab dem 35. Lebensjahr kostenlos. In einigen Fällen ist eine Teilnahme auch ohne Altersbegrenzung möglich.
Besteht der Verdacht auf auffällige Muttermale, können wir in unserer Praxis für einen sicheren Befund ein neues computerassistiertes Fotodokumentationssystem verwenden. Dieses System hilft zusätzlich, unnötige operative Maßnahmen mit Narbenbildung zu vermeiden, indem wir das Risiko einer Hautkrebserkrankung mit einer sehr hohen Genauigkeit ermitteln können. Wir greifen auf eine Referenzdatenbank mit ca. 60.000 Hautmerkmalen zurück, um ein Risiko bis ins Kleinste abgleichen zu können.
Bei weißem Hautkrebs oder seinen Vorstufen gibt es neben der Operation oder lokalen Creme-Therapien eine gewebeschonende, risikoarme Alternative, die “Photodynamische Therapie”. Hierbei trägt der Hautarzt eine Creme als Photosensibilisator direkt auf die erkrankte Haut auf. Diese lagert sich spezifisch in den veränderten Zellen an. Wenige Stunden später wird das betroffene Hautareal mit einem speziellen PDT-Gerät belichtet. Das langwellige Licht “sucht” sich die “markierten” Zellen und zerstört sie. Umliegendes Gewebe wird dabei geschont. Nach der Belichtung werden die kranken Zellen entzündlich schuppend oder als Krusten abgestoßen. Die Haut heilt mit einem hervorragenden kosmetischen Ergebnis in einem Zeitraum von 2-3 Wochen vollständig ab.
Um Hautkrebs vorzubeugen, ist ein dermatologisch getestetes Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor unabdingbar! Sinnvolles Verhalten können wir ganz leicht bei Südländern abschauen. Sie werden keinen von ihnen freiwillig bei 40 °C im Schatten am Strand finden. Also: Gehen Sie nicht in der Mittagszeit in die Sonne, halten Sie sich nach Möglichkeit vorwiegend im Schatten auf und bedecken Sie Ihre Haut mit leichter Bekleidung.
Im Rahmen der Euromelanoma-Woche in Deutschland bieten wir zum Thema “Richtig vor Sonne schützen” am 3. Juni 2013 von 10 bis 16 Uhr eine individuelle Beratung in unseren Räumlichkeiten an. Zusätzlich besteht an diesem Tag die Möglichkeit, an einem Hautkrebsscreening teilzunehmen (Termine nach Verfügbarkeit). Gern beraten wir Sie entsprechend Ihres Hauttyps, wie Sie sich optimal schützen können und über die effektivsten Therapieformen!