Interview mit Dr. med. Birgit Meinke, Fachärztin für Dermatologie im Laserzentrum Dermatologie Oldenburg (LDO)

Hilfe bei übermäßigem Schwitzen im Achselbereich

Interview mit Dr. Birgit Meinke, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Red.: Dr. Meinke, kann man bei extremem Achselschweiß überhaupt nachhaltig helfen? Wie gehen Sie vor?
Dr. Birgt Meinke: Starkes Schwitzen im Achselbereich ist ein Problem, das heute wirkungsvoll und nachhaltig behandelt werden kann. Wenn wir in der Anamnese und Voruntersuchung zu dem Ergebnis kommen, dass das Ausmaß des Schwitzens krankhaft ist, lautet die Diagnose Hyperhidrosis axillaris des Ausprägungsgrades 2 oder 3. Hierfür stehen im Laserzentrum Oldenburg erprobte, schonende Verfahren zur Verfügung, die den Patienten Linderung bringen.

Red.: Welche Methoden bieten Sie an?
Dr. Birgt Meinke: Die wirkungsvollste nicht operative Therapie der Hyperhidrosis axillaris ist eine Unterspritzung mit Botulinumtoxin A. Das Medikament blockiert die sensiblen Nervenfasern an der Schweißdrüse, sodass weitgehend kein Schweiß mehr produziert wird. Allerdings ist die Wirkung nicht dauerhaft. Eine Unterspritzung bringt Linderung für durchschnittlich sechs Monate.
Einen dauerhaften Effekt bietet eine Schweißdrüsenabsaugung. So, wie diese im LDO durchgeführt wird, handelt es sich um einen kleinen ambulanten Eingriff in örtlicher Betäubung. Dieser ist nahezu schmerzfrei und risikoarm. Er dauert nur 45 bis 60 Minuten für beide Achseln. Die abgesaugten Schweißdrüsen bilden sich danach nicht neu!

Red.: Wie funktioniert das Verfahren und wie groß sind die Narben?
Dr. Birgt Meinke: Bei der ‘Schweißdrüsensuctionscürettage’ werden mithilfe einer ‘Tumeszenz-Lösung’ unter Einsatz von schmalen Sonden die Schweißdrüsen von unten an der Haut abgeraspelt und abgesaugt. Die Schnitte sind nur drei bis fünf Millimeter lang und vernarben später nahezu unsichtbar. Nachfolgende Komplikationen treten so gut wie nie auf.

Red.: Wann ist man wieder fit fürs Berufsleben?
Dr. Birgt Meinke: Bereits am Folgetag können die Patienten wieder einer leichten Tätigkeit nachgehen.

Red.: Vielen Dank für das Gespräch!