Andreas H. Raßloff
Mini-Implantate
Sanfte Revolution mit vielen Vorteilen
Von Andreas H. Raßloff
Künstliche Zahnwurzeln minimalinvasiv implantieren – geht das? – Ja! Während bei der klassischen Implantologie in der Regel zunächst das Implantat gesetzt wird und im Unterkiefer drei Monate, im Oberkiefer sechs Monate, abgewartet wird, bevor der Zahnersatz darauf angefertigt werden kann, gibt es seit vielen Jahren auch die bewährte Möglichkeit, Mini- Implantate einzubringen. Eine Entscheidung für diese sinnvolle Ergänzung zur klassischen Implantologie wird individuell nach umfangreicher Befundung getroffen. Die zumeist einteiligen Mini-Implantate sind sicher, sanft, zeitsparend, kostengünstig und in fast allen Kieferbereichen einsetzbar. Sie eignen sich zur Pfeilervermehrung bei festsitzendem Zahnersatz und zur Prothesenstabilisierung. Aufwendige Knochenaufbaumaßnahmen, zweite Eingriffe und viele Hilfsteile können in der Regel wegfallen, wenn die minimalinvasive Implantation mit durchmesserreduzierten Implantaten zum Befund des Patienten passt. Der Eingriff kann unter örtlicher Betäubung erfolgen.
In vielen Fällen muss dabei das Zahnfleisch nicht mehr chirurgisch eröffnet werden. Es reicht eine winzige Öffnung, durch die das Implantat schonend eingebracht wird. Anders als herkömmliche Implantate dehnt sich das Schraubengewinde in den Knochen hinein und wirkt dort wie ein dauerhafter “Spreizdübel”. Es gibt kaum Blutungen und Schwellungen. Das Implantat ist sofort belastbar und die einteilige Bauweise vermindert erfolgreich Weichteilentzündungen. Das Komplikationsrisiko ist im Vergleich zur klassischen Lösung deutlich vermindert. Im Anschluss an die minimalinvasive Implantation sind nur wenige Sitzungen nötig, um den endgültigen Zahnersatz darauf zu befestigen.