Zahnarzt Andreas H. Raßloff

Sportlerzähne brauchen besonderen Schutz

Intensives Training greift Zahnschmelz und Zahnfleisch an

Von Andreas H. Rassloff, die-oldenburger-zahnärzte*

Sportler, die regelmäßig, lange und intensiv trainieren, sollten sich besonders gut um die Gesunderhaltung ihrer Zähne kümmern. Eine Studie an Olympiateilnehmern von 2012 sowie eine 2014 veröffentlichte Studie der Universität Heidelberg belegen, dass intensives Training für einen schlechten Zustand von Sportlerzähnen verantwortlich ist. Entsprechend muss die verantwortungsvolle zahnärztliche Betreuung von Sportlern deutlich über einen perfekt angepassten Zahnschutz für Risikosportarten hinausgehen.

Machte man in der Ursachforschung zum schlechten Gebisszustand von Leistungssportlern bislang vor allem starkes Zusammenpressen der Zähne vor dem Start, hohe Druckbelastungen, z.B. beim Tauchen, und eine Ernährung verantwortlich, die zu großen Teilen auf Zucker und Kohlehydraten basiert, ist nun eine erweiterte Sicht der Dinge belegbar:

Als Ursache für Zahnschäden müssen vor allem die ausgeprägte Mundatmung und in der Folge das Austrocknen der Mundschleimhaut beachtet werden. Konsequentes Trinken verzögert dieses Phänomen zwar, kann es jedoch nicht verhindern. Darüber hinaus verändert sich lt. der oben genannten Studien während des Trainings die chemische Zusammensetzung des Speichels hin zu einem alkalischen PH-Wert. Dieser basische Speichelmix begünstigt die Bildung von Zahnstein und greift Zahnschmelz und Zahnfleisch an.

Die beschriebenen Auswirkungen sind laut Studie bereits nach einer 35-minütigen sportlichen Anstrengung messbar. Ausdauersport bietet also viele Vorteile, ist aber Stress für Zähne, Zahnfleisch und Kiefermuskulatur! Dies gilt auch bei Freizeitsportlern! Sorgsamste Zahnpflege, regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt und eine spezielle Prophylaxe sind deshalb für die Gesundheit von Sporttreibenden unabdingbar.

*die-oldenburger-zahnärzte sind offizielle Teamzahnärzte der EWE Baskets Oldenburg!