Dr. Manfred Schmoll

Tätowierungen

Narbenfreie Entfernung mit dem Laser möglich

Von Dr. Manfred Schmoll, Laserzentrum Oldenburg*

Ötzi hatte vor 5000 Jahren eine kreuzförmige Tätowierung, die ihn als zugehörig zu einer besonderen gesellschaftlichen Gruppe auswies. Ethnisch bedingte Tätowierungen bleiben meist lebenslang erhalten (z. b. bei den Maoris in Neuseeland). In unserer Gesellschaft sind sie in der Regel kurzfristige Modeerscheinungen und nach einigen Jahren bereits wieder “out”. Durchschnittlich vergehen nicht mehr als 14 Jahre bis eine Tätowierung bereut wird und dann auch wieder entfernt werden soll.

Auch “Bio-Tattoos”; “Permanent-Make-Up’s” in den Augenbrauen und als Lidstriche können optisch sehr unangenehm verlaufen und fleckig inkomplett verschwinden. All dies vollzieht sich in einem nicht vorhersehbaren Zeitraum von Monaten bis Jahren. Vor der Ära der gütegeschalteten Laser konnte dem Wunsch nach Entfernung von Tätowierungen nur durch eine chirurgische Exzision (OP-Narbe) entsprochen werden, oder durch gezielte Vernarbung der gesamten Oberfläche, bei der die äußere Kontur der Tätowierungsfigur erhalten blieb, und nur das eigentliche Tattoo – um den Preis dieser Hautnarben – “entfernt” wurde.

Immer wieder gab es Versuche und Behauptungen, dass man Tätowierungen durch Injektionen von geheim gehaltenen chemischen Wundersubstanzen entfernen könne. Doch der Einsatz dieser Mittel führte zum Teil zu unwiderruflich schweren Fehlschlägen, die eine Narbenhügellandschaft hinterließen, die nie mehr entfernt werden konnte.Auch IPL-Lampen können eine narbenfreie Entfernung nicht in befriedigendem Maße erreichen, da sie die erforderliche impulsenergie nicht in der benötigten Kürze der Zeit (Milliardstel Sekunden) zur Verfügung stellen können. Dagegen können gütegeschaltete (q-switched) Laser in der Regel mit minimalen oder gar keinen Narbenfolgen Tätowierungen in wiederholten Sitzungen entfernen. Mit diesen Lasern behandeln in der Lasermedizin erfahrene Fachärzte auch Unfalltätowierungen,Schmutztätowierungen (als typisches Beispiel Fahrradunfälle mit Asphaltkontakt) oder Explosionstätowierungen sehr erfolgreich. Allerdings kann nicht jede Farbe von Tattoos entfernt werden. Ein kompetenter Laserspezialist wird Sie gerne ausführlich individuell beraten.

*Dr. Manfred Schmoll ist Facharzt für Dermatologie/Allergologie, Laserspezialist im Laserzentrum Oldenburg, Mitbegründer und langjähriger Vizepräsident der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft, Dozent für “Ästhetische Lasermedizin” an der Universität Greifswald