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Björn Czappa

Gastbeitrag

Zirkon, das weiße Gold der Zahntechnik

Bioverträglichkeit im Blickpunkt der Versorgung

von Björn Czappa, M.C. Zahntechnik*

Gold gilt als das edelste und “gesündeste” Metall, wenn es um die Herstellung von hochwertigen Kronen- und Brückenversorgungen geht, und es hat im sichtbaren Bereich des Mundes immer noch den Ruf von “wertvoll”, “gediegen” und “hochwertig”.

Um Gold als Material für die heutige Zahntechnik zu verwenden, muss es mit verschiedenen anderen Metallen zu einer Legierung gemischt werden; erst dann besitzt es ausreichende Stabilität und kann entsprechend verarbeitet werden.

Allerdings treten auch bei der edelsten Legierung oftmals nach Jahren Probleme auf, welche den Patienten nachhaltig Sorgen bereiten; metallischer Geschmack stellt sich ein, das Zahnfleisch reagiert empfindlich, entzündet sich, zieht sich zurück und lässt dadurch unschöne Kronenränder sichtbar werden.

In unserer Mundhöhle herrscht ein ausgewogenes Gleichgewicht von Substanzen, die unsere Speichelzusammensetzung bestimmen. Darin befindliche Säureanteile führen zu chemischen Reaktionen, es findet ein Ionenaustausch zwischen Metall und Speichel statt. Da unser Speichel seine Zusammensetzung im Lauf der Zeit verändern kann, passiert dies oft erst Jahre später nach dem Eingliedern der zahntechnischen Versorgung.

Zusätzlich treten altersbedingte Veränderungen im Gewebe der Mundschleimhaut auf, die Anfälligkeit für Parodontose und entzündliche Parodontitis steigt, und als häufigste Reaktion darauf zieht sich auch hier das Zahnfleisch vom Zahnhals zurück.

Als Folge sind ebenfalls dunkle Kronenränder unter dem reduzierten Zahnfleischanteil zu erkennen, die von der Oxidbildung des Metallgerüstes beim Aufbrennen von Keramikverblendungen herrühren. Sowohl die chemische Reaktionsfähigkeit und die optische Wahrnehmbarkeit der Metallränder müssen als Schwachstelle der Metalllegierungen angesehen werden und können, gerade bei ästhetisch anspruchsvollen Versorgungen, nicht unbeachtet bleiben. Auf der Suche nach Lösungen fand die Zahntechnik das Material Zirkonoxid, das bislang als technisch hochbelastbarer Industriewerkstoff in der Implantologie überzeugen konnte, wo höchste Anforderungen an die Körperverträglichkeit der verwendeten Materialien gestellt werden. Kronen und Brücken aus der Vollkeramik Zirkonoxid sind chemisch absolut reaktionsfrei. Es können sich keine Bestandteile zersetzen und in den Körper gelangen, eine Sensibilisierung des Körpers ist ausgeschlossen, Allergien können nicht entstehen.

Eine Abdunkelung im Zahnhalsbereich durch ein oxidiertes Metallgerüst findet auch nach Jahren nicht statt , da bei einer Zirkonoxid-Versorgung eine ähnliche Lichtdurchlässigkeit erreicht wird, wie sie auch der natürliche Zahn aufweist. Damit kann es auch nach Jahren nicht zu unschönen und “verräterischen” dunklen Übergängen am Zahnfleischrand kommen. Für metallallergische und elektrosensible Patienten bedeutet dieser metallfreie Zahnersatz aus Zirkonoxid die Chance für eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität bis hin zu völliger Allergie- bzw. Beschwerdefreiheit.

Unspektakulär und doch beeindruckend hat hier ein Wechsel stattgefunden, der die Zahntechnik zum Umdenken bei der Auswahl von Materialien veranlasst hat; es ist nicht mehr der Glanz des Goldes, sondern die Vielseitigkeit des Zirkons, welche die Zukunft der hochwertigen Versorgungen prägt.

*M.C. Zahntechnik ist Kooperationspartner der JUVENTIS Tagesklinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie Implantologie Zahnästhetik.

Weitere Informationen

m.c. zahntechnik 
An der Südbäke 1
26127 Oldenburg
Tel. 0441 961961